Irisches Sodabrot: Die Geschichte
Das irische Sodabrot (»soda bread« auf Englisch) zu backen ist in vielerlei Hinsicht eigentlich das Gegenteil des klassischen Brots aus dem Sauerteig.
Es wurde Anfang des 19. Jahrhunderts erfunden, um das schnellste, billigste und trotzdem schmackhaftes Brot auf den Tisch zu bringen.
Hier gibt es tatsächlich keine wochenlange Vorbereitung in der Form des Sauerteig-Starters.
Ursprünglich hat man sogar saure Milch (statt Buttermilch wie in diesem Rezept) verwendet. Zwei Fliegen mit einem Schuss – nichts wurde weggeschmissen und gleichzeitig entstand was Frisches!
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Natürlich hat jede Familie in Irland und später auch in den USA im Laufe der Jahre eigene Rezepten und Tipps entwickelt.
Das Resultat ist, dass viele Menschen heutzutage fest überzeugt sind, dass gerade sie die Rezeptur für das originale irische Sodabrot haben.
Manche backen es mit Guinness, manche mit Rosinen, manche sogar mit Eier oder Schlagsahne …
Die Wahrheit ist, dass ein traditionelles irisches Sodabrot braucht eigentlich nur 4 Zutaten – Mehl, Salz, Speisesoda und saure Milch.
Wir bleiben heute irgendwo dazwischen – eher traditionell, verfeinert nur mit Haferflocken.
Die Spezifikation des Brots
Dank des Anteils an Vollkornmehl ist die Kruste des Sodabrots knusprig, obwohl anders knusprig als beim Sauerteigbrot.
Eher fast so, wie wenn man von einer Tafel dunkle Schokolade abbeißt.
Sonst ist das Brot natürlich weniger luftig und die Rände krümeln so schön…
Sodabrot ist ziemlich deftiges Essen. Es passt perfekt zu einem Eintopfgericht oder zu einer richtig dicken Schicht Kräuterbutter.
Oder Cheddar Käse. Viel Cheddar Käse.
Das Rezept
Irisches Sodabrot mit Haferflocken
ZUBEHÖR
- Küchenwaage
ZUTATEN
- 250 g Weizenmehl T550
- 250 g Weizen-Vollkornmehl
- 100 g Haferflocken (Zart)
- 5 g Salz
- 5 g Speisesoda (oder 1 Packung Backpulver à 15 g)
- 25 g Butter (Butter aus Irland für extra Touch)
- 500 g Buttermilch
ANLEITUNG
- Backofen auf 200° C vorheizen (oder 180° C Umluft). Backblech mit Backpapier auslegen und mit Mehl leicht bestreuen.
- Erst die trockenen Zutaten – die Mehlsorten (insg. 500 g), die Haferflocken (100 g) , Salz (5 g) und Speisesoda (5 g) miteinander gut vermengen.
- Die Butter (25 g) hinzufügen und mit den Fingern verreiben. Es muss nicht perfekt sein – wir wollen nur ein paar Butterflöckchen hier und da.
- Die Buttermilch in die Mischung gießen. Mit einem Kochlöffel oder Esslöffel den Teig gut vermischen. Versuch dies so leicht und so schnell wie möglich zu machen. Auf keinen Fall kneten!
- Einen schönen runden Laib formieren und auf das Backblech hinlegen. In der Mitte ein großes Kreuz mit einem scharfen Messer schneiden (mind. 1 cm tief).
- Ab in den Ofen! Das Sodabrot braucht ca. 35–45 Minuten bei 200° C (je höher der Laib, desto länger braucht er). Dreh das Brot um »auf sein Kopf« für die letzten 10 Minuten. Wenn das Sodabrot fertig ist, sollte es hohl klingen, wenn Du auf den Boden klopfst.
Weitere Tipps zum Sodabrot
Wenn Du keine Speisesoda hast, kannst Du auch Backpulver verwenden. Backpulver enthält außer Speisesoda auch andere Zutaten – deswegen ist es im Rezept kein 1 : 1 Ersatz.
Die Buttermilch reagiert mit der Speisesoda – das Ergebnis sind kleine Blasen, die den Teig leichter machen. Wenn Du den Teig intensiv knetest, drückst Du sie wieder aus. Und das wollen wir nicht.
Der Teig kann sehr klebrig werden – sei nicht überrascht! Kein zusätzliches Mehl!
Das Sodabrot solltest Du vor der Konsumierung auf einem Auskühlgitter abkühlen lassen.
Sonst kannst Du es eigentlich genauso aufbewahren und erfrischen wie ich das in diesem Artikel geschrieben habe.
Viel Spaß beim Backen und schreibt mir gern in den Kommentaren, wie Euch das Sodabrot geschmeckt hat!
Was bedeutet das Kreuz im irischen Soda Bread?
Auch hier sind die Meinungen sehr unterschiedlich. Viele glauben daran, dass es einfach ein ganz normales christliches Kreuz ist.
Andere sagen, dass man das Kreuz macht, um den Teufel von dem Haus fernzuhalten.
Die pragmatischste Erklärung ist, dass das Kreuz hilft beim Vierteln von dem Brot (was übrigens der einzige richtige Weg, das Brot zu teilen ist).
Meine Lieblingsbegründung ist aber eindeutig die, die sagt, dass man vor dem Backen die Feen aus dem Brot rauslassen soll.
Und daran halten wir uns ab jetzt, OK? Schließlich wollen ja kein Feenbrot.